113 - Hochzeitszeitungen

Hochzeitszeitungen sind beliebte Bestandteile von Hochzeitsfeiern und -jubiläen, die von Familienangehörigen, Verwandten und Freunden des Brautpaares hergestellt und unter den Gästen verteilt werden. Sie enthalten meist humoristische Beiträge in Form von Gedichten, umgedichteten Tafelliedern, Wortbeiträgen, Tischkarten, Festordnungen, ‚Steckbriefen‘, ‚Geboten‘, ‚Rezepten‘, ‚Wetterberichten‘, ‚Kalendern‘ und ‚Kleinanzeigen‘. Diese beschreiben Eigenheiten von Braut und Bräutigam, beziehen sich klischeehaft auf vermeintliche Ausprägungen des Ehelebens und sollen die Feiernden auf einen unbeschwerten, feucht-fröhlichen Abend einstimmen.

Frühe Hochzeitszeitungen sind aus dem klassischen bürgerlichen Zeitalter der Wende zum 20. Jahrhundert bekannt, doch erfuhr das Format jedoch erst in der Zeit nach 1945 weite Verbreitung. Als populäres Unterhaltungsmedium spiegelt es zugleich die gewandelte Festkultur und den Eventcharakter der Spätmoderne. Für die Dokumentation der die Hochzeit begleitenden rites de passage sind Hochzeitszeitungen neben Fotografien und Festreden eine wichtige Quelle.

Namen die mit zwei Sternchen (**) versehen sind, sind unbekannt und wurden nachträglich vergeben.
Namen, die mit einem Sternchen (*) versehen sind, sind Pseudonyme.