Das Lebensgeschichtliche Archiv (LGA)

Das Lebensgeschichtliche Archiv (LGA) sammelt, erschließt und dokumentiert biografische Materialien und persönliche Unterlagen aus Geschichte und Gegenwart. Die Sammlung besteht aus einer Vielzahl von Quellen wie Briefen, Tagebüchern, Lebenserinnerungen, Interviews usw., die dem ISGV aus Privatbesitz überlassen oder in verschiedenen volkskundlich-kulturanthropologischen Forschungsprojekten erhoben wurden. Es handelt sich um Dokumente, die in der Regel nicht in staatlichen oder kommunalen Archiven gesammelt werden.

Die Unterlagen des Lebensgeschichtlichen Archivs eignen sich zur Rekonstruktion alltäglicher Lebenswelten und persönlicher Verarbeitungsformen, Bewertungsmuster und Darstellungsweisen von Lebensgeschichte(n). Im Zentrum steht die Eigenperspektive der handelnden Menschen, also die schreibenden oder mündlich berichtenden Individuen. Die Tatsache, dass persönliche Berichte und Lebenszeugnisse sowohl subjektiv entworfen werden wie auch über gesellschaftliche Vermittlung zustande kommen, macht diese zu einem bedeutenden volkskundlich-alltagskulturellen Forschungsgegenstand. Die Sammlung steht der biografisch-kulturwissenschaftlichen Forschung ebenso zur Verfügung wie einer interessierten Öffentlichkeit. 

Kernstück des LGA ist eine Datenbank, in die wesentliche Inhalte des vorhandenen und laufend eingehenden Materials eingepflegt werden. Zusätzlich werden kontextualisierende Informationen zu den Personen, den vorliegenden Dokumenten und Materialien sowie zu in den Quellen behandelten Inhalten aufgenommen. In der Datenbank lässt sich sowohl zu Einzelbeständen wie auch zu Forschungsprojekten und Kontexten recherchieren. 

Aus dem Bestand des LGA erscheinen in unregelmäßigen Abständen Publikationen lebensgeschichtlicher Zeugnisse in der Schriftenreihe „Bausteine aus dem ISGV“ und dem Jahrbuch „Volkskunde in Sachsen. Jahrbuch für Kulturanthropologie“.